Seit dem Frühjahr 2022 steht die Weltgemeinschaft vor einem neuen Problem, das aufgrund einer schier unendlichen Medienpräsenz alle anderen Themen in den Hintergrund drängt und uns mit Fakten, Meinungen, Gerüchten und Fakes überschüttet. Pandemie, Inflation, Mietpreisexplosion…all dies tritt im Bewusstsein der Menschen in den Hintergrund. Darunter leitet vor allem der Blick auf die Debatten, Beschlüsse und konkreten Handlungen in Sachen Klimawandel.
Da es keinen Planeten 2.0 geben wird, muss die Menschheit wohl oder übel mit der „Erde 1.X“ auskommen – wobei „x“ hier für die Reihenfolge der erdgeschichtlichen Ereignisse steht, die zu tiefgreifenden und katastrophalen Veränderungen im Biosystem geführt haben, u.a. die Marinoische Eiszeit (1.2), der „Sibirische Trapp“ (1.4) und letztlich der Asteroideneinschlag in Yukatan. Letzterer, in dessen Folge die Dinosaurier von der Erde verschwanden, hat uns nach dieser Definition unsere Erde (1.5) hinterlassen.
Wenn wir heute alle Anzeichen richtig deuten, und der Zweifler sind Million, so begann vor ca. 200 Jahren das Anthropozän, dessen menschgemachte Auswirkungen sich durch ein arktisches Ozonloch, eine Konzentration der Treibhausgase, Artensterben und Bodenerosion global bemerkbar macht. Der Mensch hat nicht nur in den Megastädten extreme und manchmal lebensfeindliche Umwelten geschaffen, sondern beeinflusst durch die unangepasste Ausbeutung auch die globale Natur. Die Weltbevölkerung wächst rasant und bei einer Wachstumsrate von 2,5 Geburten auf 1 Todesfall werden aus den 8.Mrd. bis 2040 bereits 10 Mrd., die unseren Planeten auszehren – das wäre der der Planet 1.6.
Steigenden Temperaturen, in Grönland wurden mit +6 Grad im Februar 2018 Spitzentemperaturen gemessen, die 40 Grad über dem jährlichen Durchschnittswert der letzten Jahrzehnte lagen, werden die Polkappen abtauen. Allein der Eisschild Grönlands würde, abgeschmolzen, den Meeresspeigel um 7 m wachsen lassen. Küsten und nachgelagerte Landwirtschaftsflächen verschwinden. Agrarflächen in Bergregionen wachsen, aber nicht in dem Maße um die Ernährung sicherzustellen. Neue Züchtungen sind erforderlich, die aber gleich im Überlebensstreit mit „alian plants“ stehen, Pflanzen (und Schädlinge), die sich – um selbst zu überleben – in neuen Siedlungsräumen „ausgewandert“ sind. Der Lebensraum wird für alle enger, auch in den Meeren… und eine Welt 1.6 nähert sich den Umgebungsbedingungen der „Erde 1.4“. Ein neuer Kampf der Arten um zu Überleben.
Um es gleich vorweg zu sagen: was immer kommt, es ist nicht das Ende der Welt! „Es ist noch immer gut gegangen“ sagt der Rheinländer. Die Welt 1.6 wird nicht besser… nur anders. Sie wird möglicherweise einen hohen Prozentsatz aller Lebensformen in Flora und Fauna verlieren, der Mensch mag sich jedoch, auch mit Hilfe der von ihm entwickelten Maschinen, erneut als überlegenen Spezies beweisen. Es sei denn, er rottet sich vorher nicht selber aus – ein Szenario, welches aktuell mit Blick auf die Handlungen „alter, weißer Männer“, die noch in den Gesellschaften des letzten Jahrhundert sozialisiert wurden, an Wahrscheinlichkeit gewinnt (by the Way: Nancy Pelosi wird auch schon 82).
Was treibt diese „Verantwortlichen“ an der Spitze demokratischer oder autoritärer Staaten. Ist es der Wunsch den Bürgern ihrer Länder ein Umfeld zu sichern, in denen diese sicher und frei für die Zukunft der nächsten Generation arbeiten können? Oder der antrainierte Reflex, dass – frei nach Darwin – nur der Stärkere Überlebt? In kriegerischen Auseinandersetzungen mag dies gelten, nur wird gerne vergessen, dass am Ende der „Version 1.5“ die Kleinsten an Land überlebten und damit die Form allen Lebens auf unserm blauen Planeten begründeten, die Nager.
Lassen wir uns als mündige Bürger heute daher nicht ablenken von den dringendsten gesellschaftlichen Handlungenprioritäten. Bei aller Abscheulichkeit der aktuellen kriegerischen Auseinandersetzung dürfen wir uns keine Sekunde davon ablenken lassen, unsere Lebensumstände auf dem „Planeten No.1“ zu sichern.